Im katholischen Italien sind Friedhöfe immer einen Besuch wert. Was in unserem Norden die Erdbestattungen ist, sind dort Grabmale in Italien ein Status. Dort gehört das Sterben zum Leben, somit wird auch auf den Friedhöfen diskutiert und selbst das Telefonino bleibt nicht ruhig. Das haben wir schon auf vielen Friedhöfen in Italien erlebt. Da ist es egal ob es auf der Beerdigungsinsel in Venedig oder aber auch in einem kleinen Dorf mitten in Sizilien. Hier jetzt mal der Friedhof von Rimini, auf dem auch der Regisseur Federico Fellini mit seiner Familie beigesetzt ist. Gleich eines modernen Kunstwerkes erscheint hinter dem Eingang die Grabstätte des Regisseur. Entlang der Straße bis zur Gedenkstätte sieht man rechts und links die Grabmale mit Kreuzen und Engeln. Doch von den Seitengassen kommt man an die monumentalen Grabdenkmäler der jeweiligen Familien. Das eine schlicht, ein anderes ein wahres Kunstwerk und andere in einem modernen Stil. Auch findet man in einer Ecke den Friedhof der Neugeborenen und Kleinkindern, auch jene, die nur einen Tag gelebt haben. Geschmückt mit Bildern der Kinder und Spielzeug. Selbst ein Tannenbaum ist dort aufgestellt.
Wir Christen glauben an die Auferweckung der Toten am “Jüngsten Tag”. Das katholische Ritual setzt vor dem Ableben mit der Krankensalbung (Sakrament) ein. Dazu wird das Zimmer mit einem Tisch mit Kreuz, Kerzen und Weihwasser vorbereitet. Nach der Begrüßung durch den Priester nimmt dieser vom Kranken das allgemeine Schuldbekenntnis oder die Beichte ab und es kann dem Kranken der vollkommene Ablass gewährt werden. Danach können der Kranke und die Anwesenden, wenn sie es wünschen, die heilige Kommunion empfangen. Die Krankensalbung schließt mit dem Segen des Priesters. Unmittelbar vor und nach dem Eintritt des Todes werden von den Anwesenden Sterbegebete gesprochen. Der Leichnam wird oft zu Hause, im Spital oder auch auf dem Friedhof (in einer speziellen Aufbahrungshalle) aufgebahrt, damit die Hinterbliebenen vom Toten persönlich Abschied nehmen können. Vor der Beerdigung kann beim Toten eine Totenwache gehalten werden. Dabei sind die Hinterbliebenen am Bibeltexte lesen und beten.
Das Begräbnisritual wird auf lokal unterschiedliche Arten durchgeführt, beinhaltet aber immer folgende Komponenten: Eröffnung, Wortgottesdienst oder Eucharistiefeier und Beisetzung bzw. Verabschiedung. Die Urne oder der Sarg wird üblicherweise am Grab mit Weihwasser bespritzt und die Trauergemeinde wirft etwas Erde ins Grab. Im Anschluss an die Beerdigungsfeier wird vor allem in ländlichen Gegenden von den Hinterbliebenen für die Trauergemeinde ein Leichenmahl offeriert.
Am 2. November, dem Tag „Allerseelen“, beten die Gläubigen auf besonderer Weise um das Heil ihrer Verstorbenen. Die Gläubigen zeigen in der Eucharistiefeier und im gläubigen Empfang der Sakramente ihre Verbundenheit mit den Toten. Beim Besuch auf dem Friedhof wird als Symbol eine Kerze angezündet.
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